Eine US-Wissenschaftlerin hat nachgewiesen, das sich Erinnerungen bei jedem Abruf ändern. So ganz neu ist das nicht, schon bei polizeilichen Vorgängen wollte man immer Befragungen, bei denen die Erinnerungen noch frisch sind, und eben unverfälscht. Man befürchtete das sonst eventuelle Lücken kognitiv vom Verstand gefüllt werden. Trotzdem ist man bisher davon ausgegangen das Erinnerungen an sich wohl eher statisch sind.
Aber nein. Mit jedem Abruf, mit dem wir eine Erinnerung sozusagen noch ein mal „durchgehen“, kann selbige verändert werden. Das klingt logisch. Das Gehirn ist, wie der Mensch, ein Apparat der Anpassung. (schiller, tr)
Aber? Richtig, die gute Seite:
Doch es gibt auch eine positive Seite dieser formbaren Erinnerungen – dann nämlich, wenn traumatische Ereignisse einen Patienten plagen, die zu ernsthaften psychischen Erkrankungen führen. Schillers Erkenntnisse zeigen, dass man das Gedächtnis „updaten“ kann.
…
„Wir sind nicht Sklaven unserer Vergangenheit. Wenn man in einem schlechten Erlebnis festhängt, ist das auch nur eine Version. Und die ist nie genau die Wahrheit und man kann sie verändern.“
Und noch ein aber!
Aber wie lässt sich feststellen, wie real eine Erinnerung ist? Schiller schlägt vor, sich die Kunst anzusehen: „Kunst hat eine sehr intime Beziehung zu Erinnerungen.“ Die einzige Möglichkeit, Gefühle so zu bewahren, wie sie sind, sei es, sie in eine Geschichte oder andere kreative Form zu packen, „die das ursprüngliche Gefühl einfängt“.
Na, da wüsste ich doch sofort eine Lösung. Wie wäre es mit einem Blog? Einfach aufschreiben. 🙂