Die USA haben gewählt. 2016 gibt es definitiv einen neuen Präsidenten, Barack Obama darf nicht mehr. Und es gibt in diesem Wahlkampf tatsächlich noch eine Steigerung. Barack Obama war ja sozusagen schon der „Medien-Präsident“ mit Twitter-Kanal und eigenem Facebook-Bot, wobei letzterer sogar vor kurzem erst als Open Source veröffentlicht wurde (Quelle). Ein rundum medialer Präsident.… US-Wahlen 2016: Trump vs. Clinton weiterlesen
Schlagwort: Wahlen
In Indien hat scheinbar das oberste Gericht entschieden, das es auf den Wahlzetteln auch die Möglichkeit geben muss, zu sagen das man keine der genannten Möglichkeiten wählt: Tagesschaue, Indien’s Wähler dürfen nein sagen.
„Demokratie bedeutet, die Auswahl zu haben – und nun werden die Wähler mit diesem neuen negativen Stimmrecht gestärkt“, lautete die Argumentation des Supreme Courts in Neu-Delhi.
Die negativen Stimmen werden nicht mit positiven Stimmen gegengerechnet, so dass sie keine direkten Auswirkungen auf das Wahlergebnis haben. Allerdings sollen sie veröffentlicht werden, um Druck auf die Parteien auszuüben.
Das Gericht folgte mit seiner Entscheidung einer Gruppe von Wahlrechtsaktivisten, die sich erhoffen, dass die Parteien künftig seltener Kandidaten mit fragwürdigem Ruf aufstellen. Im indischen Unterhaus sehen sich 150 der 543 Abgeordneten mit Vorwürfen krimineller Machenschaften konfrontiert.
Ein sehr schöner Ansatz. Allerdings finde ich die Variante mit dem „nicht gegenrechnen“ schwächt das Ganze zu sehr ab. Fefe hat da einen schönen Gegenvorschlag:
müsste man dann dafür sorgen, dass entsprechend viele unbesetzte Sitze im Parlament sind. Wenn weniger als 50% der Bevölkerung für jemanden stimmen, dann wäre eine Mehrheitsfindung eben unmöglich. Was glaubt ihr, wie sich die Politik plötzlich um die Belange der Wähler kümmern würde, wenn sie nicht nur bloß besser als die andere Versager sein müssten.
Ganz unrecht hat er damit sicher nicht. Aber ich sehe noch einen Vorteil: Die Parteien wären schlichtweg gezwungen, sich so lange ins Zeug zu legen, bis sie endlich genug getan haben, das überhaupt jemand regieren darf. Wenn sie die Leute nicht kriegen, gibt es keine Regierung. Dann heist es endlich: sorry, aber ihr seid so schlecht, geht heim, macht es noch mal, und kommt dann wieder. Jeder Schüler wird mit schlechten Ergebnissen heim geschickt, aber die Regierung, die kann so schlecht sein wie sie will, es wird trotzdem irgendwer gewählt, halt immer das geringere Übel.
Gefunden bei fefe, haben russische Politologen wohl mal einen Blick auf Deutsche Wahlen geworfen, und festgestellt das die gar nicht den OSZE-Richtlinien entsprechen: Russlands Experten über die Wahl in Deutschland.
Mal sehen, was haben wir denn da:
- Fernsehdebatten nur zwischen den führenden Parteien
- Keine Transparenz in der Finanzierung der Wahlkampagnen der Parteien
- Kein Institut zur öffentlichen Überwachung der Wahl
- Nicht alle Parteien standen überhaupt auf den Wahlzetteln
- Es gibt keine Angaben über die Gründe, warum eine Partei nicht auf den Wahlzetteln steht
Der Knaller. Zumal sie damit Recht haben!
Und, nicht zu vergessen, einiges davon schon 2009 von der OSZE kritisiert wurde.
Spiegel, August 2009: OSZE schickt Wahlbeobachter
Zitat: Ein Mitglied des Bundeswahlausschusses, der von den Grünen nominierte Rechtsanwalt Hartmut Geil, spricht sich im SPIEGEL sogar dafür aus, „das Verfahren der Partei-Anerkennung einfach abzuschaffen“. Er bezeichnet es als „schwierigen Zustand“, dass der Ausschuss ad hoc eine so heikle Entscheidung treffen müsse, zumal es dafür „keine guten und griffigen Kriterien gibt“.
Die Welt, Dezember 2009: OSZE Bericht empfiehlt Reformen
Zitat: Dass im Wahlausschuss Vertreter der etablierten Parteien über die Zulassung der Konkurrenz entschieden, sei „nicht über jeden demokratischen Zweifel erhaben“, hatte Lammert gemahnt.
Parteispenden
Wie läuft das eigentlich mit den Parteispenden? Wikipedia: Parteispende Und welche Parteien werden da eigentlich von wem gekauft, äh, bestochen, äh, bespendet? Schauen wir mal in den offiziellen Kanal: Bundestag: Parteienfinanzierung Sieht alles gar nicht so schlimm aus? Naja, „Kleinvieh“ macht ja auch Mist, nicht? Flickr: Spenden in der 16. und 17. Wahlperiode Kann sich… Parteispenden weiterlesen