Virales Marketing: Quellen finden

Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat sich damit beschäftigt, wie sich beim viralen Marketing im Internet Informationen verbreiten, und wie man die Quellen (Quellgruppen) findet. (tr)

Sie gehen einfach davon aus, das man eine Information bekommt, wenn eine gewisse Menge an „Freunden“ diese Information hat. Wenn jemand also mehr Freunde hat, als dieser Schwellwert, ist er vermutlich nicht der Urheber sondern eher ein Empfänger der Information. Der Urheber, so nimmt man an, hat die Nachricht ja mehr oder weniger vielen, wenn nicht allen, seinen „Freunden“ mitgeteilt.

So kann man durch iterative Anwendung von Schwellwerten eine Gruppe ausfindig machen, die vermutlich Urheber der Information ist. Eine solche Gruppe ist dann aber auch ein guter Multiplikator. Wenn man allen Mitgliedern der Gruppe eine Information zukommen lässt, wird sie sich vermutlich ebenso gut verteilen.

Abgesehen von dem Interesse an solchen Forschungen für das (eben virale) Marketing, gibt es zwei Probleme:

  1. Ich sehe nirgendwo die Berücksichtigung von „Interesse“. Immerhin lese ich viel, aber teile längst nicht alles. Je nach dem, wie interessant ich und meine „Freunde“ etwas finden, wird es sich mehr oder weniger schnell und weit verbreiten. Oder gar nicht.
  2. Diese Überlegung entstammt der Militärakademie West Point. Die Suche nach der Quelle einer Information, bei all den Whistleblowern der letzten Zeit, kann auch andere Motivationen haben. Da sollte man in Zukunft nicht vergessen das die an so was arbeiten, wenn man Informationen teilt die ungemütlich sein könnten.