Einen kleinen Überblick darüber, wie die Staatsmächte die Cryptowährung Bitcoin einschätzen gab es dieser Tage auf Heise.
- Finnland will die Bitcoin jetzt als Wirtschaftsgut einstufen.
- Die Zentralbank von Kanada will Bitcoin nicht als Zahlungsmittel anerkennen, lässt die Einstufung aber noch offen.
- Die Steuerbehörde in England will Bitcoin als Privatgeld einstufen, aber nicht als offizielles Zahlungsmittel. Bisher sind es Gutscheine.
- Deutschland hat Bitcoin schon im August 2013 als Privatgeld eingestuft.
- Frankreich hat sich noch nicht zu einer Tendenz hinreißen lassen und lässt alles offen, spricht aber Warnungen vor den Bitcoin aus.
- In Indien spricht man zwar Warnungen vor der Währung aus, will aber trotzdem Steuern auf das Mining erheben.
- Israel hält sich noch alles offen und will erst mal nichts regulieren.
- China hatte bereits im Dezember den Handel und Tausch mit Bitcoin komplett verboten.
- Die USA lassen auch noch alles offen, scheinen aber Maßnahmen ergreifen zu wollen. Dort wurden die Bitcoin vor allem immer wieder als Geldwäsche-Objekt verschrien und auch unter die entsprechenden Gesetze gestellt.
Alles in allem ist so ziemlich alles offen. Die Staatsmächte präsentieren sich „schizophren eigennützig“: Warnungen ja, Anerkennung vielleicht, Steuern aber schon mal gerne. So richtig scheint niemand zu wissen wie man mit dem Thema umgehen soll. In der Zwischenzeit schert sich die Realität nicht und lässt den Handel mit den Bitcoin blühen.
Was solch eine Anerkennung eigentlich bedeutet wurde von Heise ebenfalls schön beschrieben. Als Privatgeld ist die Nutzung von Bitcoin legal, aber es ist keines der staatlichen Zahlungsmittel. Man kann also weder seine Steuern noch seine Parksünder-Tickets damit bezahlen.
Wie sich an der Entwicklung zeigt kümmert es die Welt herzlich wenig ob die Bitcoin anerkannt sind oder nicht. Lediglich ein Verbot hat natürlich Konsequenzen, wie wir an China gesehen haben. Demnach kann man eigentlich nur eines hoffen: hoffentlich wird einfach gar nichts entschieden. Es funktioniert auch so ganz gut, bisher.
heise: Die Staaten und das Kryptogeld
Unterdessen werden auch in der Schweiz Geldautomaten für Bitcoin aufgestellt. Man benötigt eine Wallet und eine Handy-App, dann kann man die Automaten mit Bargeld füttern und bekommt die Bitcoin an die eigene Adresse überwiesen. Die Umrechnung wird nach aktuellen Kursen durchgeführt, die holen sich die Automaten alle 30s neu. (t3n)
Ein Gimmick am Rande: Eine der vielen alternativen Krypto-Währungen ist „DogeCoin“. Sie begann eigentlich als Spaß, bekam ihren Namen dementsprechend von einem Internet-Meme, und fand trotzdem eine ganze Reihe Fans. Die haben nun in ihrer Währung gesammelt, und zwar für eine Olympia-Teilnahme der Jamaikanischen Bobmannschaft. Kein Scherz! (heise)
Solche Maßnahmen sind im Umfeld der neuen Währungen nicht ungewöhnlich. Es gibt auch die sogenannten „DevCoin“. Bei dieser Währung wird der größte Teil der Mining-Erträge zur Unterstützung von allen möglichen OpenSource-Projekten verwendet. (devcoin)
Rätsel zum Abschluss „das übersteigt Eure Vorstellungskraft, Jamaika hat’ne Bobmannschaft“, welcher Film? 😉
Update: Kaum einen Tag später.
Ein Mensch namens Jarar Malik hat bei Google, Apple und Amazon nachgefragt, ob und wann er dort mit Bitcoin bezahlen kann. Apple und Amazon haben nicht geantwortet. Google hingegen ist gleich in den Dialog getreten, und sie sagen sie schauen sich das an, und wollen einen Weg suchen es in ihr Google-Wallet zu integrieren. Jarar Malik hat auch eine Umfrage zu dem Thema gestartet, wie er sagt, auf Anfrage von Google: What would I want Google to do with Bitcoin?. (golem)
Update: Kaum zwei Tage später.
An der „University of Cumbria“ kann man sein Studium mit Bitcoin bezahlen: UoC becomes the first public university in the world to accept Bitcoin for payment of fees.
In den USA haben der Elektronikanbieter „Tigerdirect“ und die Firma hinter einer ganzen Reihe von Erotik-Webseiten namens „Naughty America“ ebenfalls bekannt gegeben, Zahlungen mit Bitcoin zu akzeptieren. (heise)