Dustcloud

Ein bekanntes Outdoor- oder Augmented-Reality-Spiel kennen wir bereits: Ingress von Google (siehe auch). Es gibt aber noch einen Kandidaten: „Dustcloud“.

Dustcloud

In Ingress ziehen die Spieler durch die Gegend und erobern Portale für ihre Fraktion. Man spielt also für eine imaginäre Seite, und es funktioniert mittlerweile eher selten wenn man allein oder stark unterbesetzt ist.

Bei Dustcloud spielen die Spieler direkt gegeneinander. Jeder Spieler verfügt über einen sogenannten „Duster“. Dieser gibt seine Position preis und leitet diese per Bluetooth an das Smartphone weiter. Von dort wird mit einem Serverdienst abgeglichen.

Duster, Smartphone

Auf einer Karte auf dem Smartphone findet man andere Spieler, und kann sie zum Duell fordern. Von da an gilt es den Gegner aufzuspüren.

Duster, Map

Findet man seinen Gegenspieler, muss man ihn mit dem Duster abschießen. Das geschieht, indem der eigene Duster den gegnerischen Duster per Funksignal deaktiviert. Der Gegner ist damit raus, sein Punkt verschwindet von der Karte. Im wesentlichen geht es also darum, seinen Gegner zuerst zu erwischen.

Versucht man einen Gegner zu erwischen, versucht man ihn zu „dusten“. Wird man erwischt, wurde man „gedusted“. Jeder Duster verfügt dabei über sechs „Speks“, kann also sechs mal genutzt werden und muss dann neu aufgeladen werden.

Duster

Man kann dabei natürlich auch Teams bilden. In einigen Beispiel-Videos ist auch schon zu sehen wie „Teamleiter“ vor dem Rechner sitzen und ihre „Agenten“ einweisen. Reichlich Spielraum für kreative Spiele.

Für jeden Spieler gibt es dabei eine Statistik und für alle zusammen eine Rangleiter. Es geht also auch darum, ein möglichst effizienter „Duster“ zu sein, und die Rangleiter hinauf zu klettern.

Neben den Problemen die ein Multi-User-Produkt immer hat (z.B.: gibt es genügend Spieler damit das Spiel für die spielenden Sinn macht?) stellen sich hier weitere Fragen. Ein Problem dürfte die Akzeptanz in der Öffentlichkeit sein. Nicht jeder will sich zwischen Passanten auf diese Art zeigen. Nicht jeder Passant wird verstehen was da gerade geschieht. Vermutlich wird auch nicht jeder Behördenvertreter dieses Spiel auf Anhieb verstehen und akzeptieren, und es kann durchaus zu Missverständnissen führen.

Trotzdem hat das Konzept eine Gewisse Chance. Der Ansatz die Spieler als „Agenten“ zu umschreiben verrät es bereits. Jeder Fan von Agenten-Filmen/Büchern/Spielen weiß ja, das auch diese sich in der Öffentlichkeit unauffällig zeigen müssen. Öffentlich einsehbare Aktionen sind eher eine verzweifelte Maßnahme, unbeliebt und bergen Risiken.

Also warum nicht als heimliches, verstecktes Spiel? Bei dem man im Kaffee sitzt und sich fragt unter welchem der umstehenden Tische gerade der Duster des just herausgeforderten auf einen gerichtet wird? Bei dem die optimale Lösung vielleicht darin besteht, den Gegner zu erwischen und wieder zu verschwinden, ohne selbst überhaupt gesehen zu werden? Wer schneller entdeckt und umsichtiger handelt, gewinnt!

Potential dürfte das Spiel also haben. Den abendlichen Heimweg oder Spaziergang dürfte es, bei ausreichender Spielerzahl, mindestens ebenso gut bereichern wie Ingress das kann. Bei Ingress gibt es natürlich feste Portale, die man immer besuchen kann. Bei Dustcloud muss man erst Gegenspieler finden. Aber die Ingress-Portale zu besuchen kann genau so erfolglos sein, wenn man feststellt das bereits zehn Gegenspieler dort sind, oder man allein die Verteidigung nicht überwinden kann. Der Weg dürfte trotzdem nie umsonst sein. Immerhin ist Bewegung an der frischen Luft immer gesund.

Zu Dustcloud gibt es eine Kickstarter-Kampagne und einen Artikel in deutsch auf t3n. Die Beteiligung beginnt schon bei 9 Dollar.

Kickstarter: Dustcloud

t3n: Innenstadt-Paintball