Datzing und iBeacon

Heute hat ein Großteil der Menschen ein irgendwie geartetes und mehr oder weniger smartes Mobilgerät in der Tasche. Die meisten dieser Geräte verfügen neben dem Mobilfunknetz über diverse weitere Schnittstellen für die Kommunikation, wie Bluetooth und WLAN. Im Grunde laufen heute also alle mit einem verhältnismäßig mächtigen Walkie-Talki mit angeschlossenen Personal-Computer herum.

Das dabei von den meisten nur das Mobilfunk-Netz genutzt wird ist doch regelrecht eine Verschwendung. Deswegen gibt es auch bereits Bestrebungen lokale Netze zwischen den Geräten zu bilden. Da gibt es Apps, die unterwegs (z.B. auf der Messe) die Kontaktdaten der Menschen einsammeln denen man begegnet (gelegentlich auch als „Kennenlern-App“ für Partys beworben). Es gibt auch Apps, die einen lokalen Chat implementieren. Das ist besonders praktisch wenn sich auf Veranstaltungen so viele Menschen in einer Funkzelle scharen, das diese völlig überlastet ist. Eben dann können die alternativen Schnittstellen ihre Stärke voll ausspielen (siehe Tin-Can-Messenger).

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, lokale Access-Points oder Bluetooth-Sender zu installieren, die dann von sich aus Nachrichten in das lokale Netz streuen. Wer diese Nachrichten bekommen möchte, kann sich einloggen.

iBeacon

Das wird natürlich gleich mal für Werbung genutzt. Es gibt bereits eine Version von Apple namens „iBeacon“. Nun soll eine Version für Android namens „Datzing“ kommen. Das ganze ist im Grunde recht einfach: Man installiere sich eine App auf einem Smartphone, und füttere diese mit Nachrichten die man an allen umstehenden senden möchte (Raumplan, Events, Rabatte, …). Man lege das Smartphone in den Verkaufstresen. Nun bekommt jeder Kunde, sofern selber die App installiert, die Informationen übermittelt sobald er in Reichweite kommt. Dazu müssen die Kunden natürlich die Apps erst mal installieren. (heise, golem)

Datzing

http://www.datzing.com/

Als Sender kann man sicher auch spezielle Geräte einsetzen, und muss nicht ein ausrangiertes altes Smartphone in jedem Laden platzieren. Der Charme an der Lösung ist aber, das die Entwickler von Datzing eine gewisse Menge an Sendern für Jedermann Lizenz-kostenfrei nutzbar machen wollen. So kann jeder zu einer wandelnden Werbeboje werden, auch für den Eigenbedarf. Ich sehe allerdings schon die ersten Werbefirmen kommen, die Studenten durch die Stadt laufen lassen und für jede gesendete Botschaft einen Obolus bezahlen, ganz so wie heute mit den Flyern.

Apples iBeacon wird im Gegensatz zu Datzing bereits eingesetzt. Wer es probieren möchte: eine Hamburger Drogeriekette namens „Budnikowski“ will die Technik in Deutschland ausprobieren, mit Hilfe des Startups „Yoints“. In den USA testet „Macy’s“ ebenfalls (heise, t3n). Apple hingegen hat seine US-Shops gleich allesamt damit ausgestattet, und die US-Baseballstadien sollen auch damit ausgerüstet werden. (heise).

Yoints

http://www.yoints.com/

Die Frage ist natürlich, ob man sich dann in Zukunft immer beide Technologien ins Haus holen muss, Datzing und iBeacon. Oder werden die Techniken je nach eigener Kunden-Klientel ausgewählt? Wir werden sehen.

Zum Abschluss ein kleines Demo-Video zu der Technik auf Youtube:

Shopkick’s shopBeacon (iBeacon/BLE) Trial Live at Macy’s in SF

 

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