Prince

Prince ist tot 🙁

Wer war Prince?

Prince war ein Künstler. Ein musikalischer Künstler. Nicht einer dieser „ich tanze zum Playback der Musik die andere geschrieben haben“-Künstler. Er schrieb seine Songs, komponierte, arrangierte und produzierte seine Musik selbst. Damit nicht genug spielte er auch noch fünf Instrumente (E-Bass, Gitarre, Klavier, Keyboard, Schlagzeug) und spielte wohl nicht selten bei Studio-Aufnahmen auch alle Instrumente des Stücks selber. Prince war selfmade. So selfmade wie man nur sein kann. Prince hatte Einfluss auf drei Jahrzehnte an Musik und fast alle großen Künstler dieser Zeit. Er blieb sich dabei treu, die ganze Zeit. Er war eine Ikone.

 

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Prince wurde 1958 geboren und begann in den 80’ern. 1984 erfolgte der Durchbruch mit Purple Rain (Film und Titel, Hauptrolle und Titel von Prince!). Sein wesentliches Markenzeichen waren die Vermischung von Genres und das man manches nicht so richtig in ein Genre einordnen konnte. Eigentlich konnte man ihn selber nicht so recht einordnen. Aber er stand für die Dinge an die er glaubte.

In den 90’ern trat er so vehement für die Rechte der Künstler am geistigen Eigentum ein das er sich mit seiner Plattenfirma Warner Bros. überwarf. Er empfand den Umgang der Labels mit den Künstlern als Sklaverei. Das führte zu einigen Jahren ohne Label, und zu einer Namensänderung (Warner Bros. besaß die Rechte an dem Namen „Prince“). Prince nannte sich nun „The Artist Formerly Known As Prince“ (Der früher als Prince bekannte Künstler) oder kurz TAFKAP und trug ein Symbol („das unaussprechliche Symbol“).

 

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Nach dem Vertragsende mit Warner Bros. im Jahre 2000 erschuf Prince eine Webseite (NPG Music Club.com) wo seine Fans lebenslang Mitglied werden konnten. Auf dieser Webseite vertrieb Prince seine Musik selbst. Auch in der späteren Zusammenarbeit mit anderen Labels konnten Mitglieder der Webseite weiterhin vorzeitig auf neue Alben zugreifen. Daneben gab es zusätzliche Leistungen wie Karten-Reservierungen oder Zugang zu Veranstaltungen und Vorprogrammen. Prince war damit einer der ersten bekannten Künstler die das Internet nicht nur für die Vermarktung der Musik nutzte sondern auch eine Community aufbaute. Damit war er den Plattenfirmen um ein gutes Jahrzehnt voraus.

Prince ist Prince. Er rebelliert gegen Plattenfirmen und spielt mitten in der Nacht Tischtennis.

Seine Auszeichnungen sind reichhaltig, und Laudatio gibt es auch jede Menge. Ich glaube kaum das irgend ein Nachruf ihm gerecht werden kann. Er war ein Original und blieb den Dingen an die er glaubte treu. Er war so Innovativ das sich heute noch manch einer eine Scheibe abschneiden kann und hielt gleichzeitig an seinen eigenen Traditionen fest. Er definierte was er für gut befand und tat was er für richtig hielt, mitsamt ethischer Betrachtung. Er betrachtete Tradition als die Weitergabe des Feuers.

Ich finde Geschichten sagen mehr über ihn als Laudatio und Auszeichnungen. So wie die Geschichte als er mitten in der Nacht Jimmy Fallon anruft und fragt ob man eine Runde Tischtennis spielen wollte. Es wurde gespielt. Als die Partie beendet war ging er, war einfach weg. Er wollte Tischtennis spielen, nicht mehr.

So einem Mann hält man keine Laudatio. So einem Mann überlässt man das Schlusswort selbst. Dazu ein Zitat von ihm, das er anscheinend der Nachwelt mitgeben wollte als er 2004 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurde.

„Ohne wahre spirituelle Begleitung kann zu viel Freiheit dazu führen, dass die Seele verdirbt. Daher ein Wort an die jungen Künstler: Ein echter Freund und Mentor steht nicht auf eurer Gehaltsliste. Ich wünsche euch allen das Beste auf diesem faszinierenden Weg. Es ist noch nicht zu spät.“

Prince, 2004 bei der Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame

 

Danke Prince!

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Prince

https://de.wikipedia.org/wiki/Prince/Auszeichnungen

http://www.schleckysilberstein.com/2016/05/jimmy-fallons-schonste-prince-anekdote-tischtennis-gegen-ein-mysterium/

http://t3n.de/news/kuenstler-startups-lernen-koennen-703191/