Am 25. November, vergangenen Montag, war es soweit. Die letzten beiden Folgen einer Kult-Serie liefen über den deutschen Schirm.
Erst war ich ein wenig enttäuscht, weil die Folgen sang und klanglos abliefen. Kein „Making of“, kein „Best of“, nichts. Mittlerweile weiß ich, die kommen noch, nächsten Montag (siehe auch). Am 02. Dezember gibt es einen Rundgang mit Penny und Leonard über das Set und mit Sicherheit auch eine ganze Reihe Rückblicke.
Bei so langlebigen Serien hat das was. Ich kann mich heute noch an das Ende von „Hör mal wer da hämmert“ erinnern. In der Serie gab es eine Familie mit drei Kindern. Die Darsteller der Kinder haben so lange in der Serie mitgespielt das der Serien-Vater zu einer Art zweitem Dad wurde. Da flossen echte Tränen bei den Darstellern. Und dabei lief „Tool Time“ nur 8 Jahre (1991-1999). Für ein Kind eine Ewigkeit.
„Big Bang“ bringt es nun schon auf satte 12 Jahre (2007 – 2019). Auch wenn keine Kinder mitspielen (zumindest nicht von Anfang an) dürften 12 Jahre doch lange genug sein um einen deutlichen Einfluss im Leben zu hinterlassen. Keiner der Darsteller wird „Big Bang“ jemals aus seinen Memoiren streichen können. Auch für Zuschauer und Fans wurden die Figuren mittlerweile zu Ikonen.
Wohl jeder „Nerd“ oder „Fan“ konnte sich in Teilen der Serien-Figuren wieder finden, ebenso wie die Menschen die mit Nerds Umgang pflegen. Auch wenn es immer wieder zu den Kritikpunkten zählte das die Figuren in der Serie massiv überzeichnet wurden (siehe auch), so halfen sie uns doch auch irgendwie diese Extreme zu verstehen.
Am Ende waren sie alle, von Sheldon bis Stuart, ja doch irgendwie nur Menschen. Hinter all den schrulligen Forderungen und Verhaltensweisen steckten doch immer nur normale Bedürfnisse und Notwendigkeiten. Zumindest meistens. Und wenn es mal nicht der Fall war, konnte wir in aller Regel erkenne das irgendwie jeder seine Macke hat. Und so fanden wir uns am Ende alle irgendwie wieder.
Was hat uns diese Serie gegeben?
Am Anfang? Einen Haufen verrückter Menschen, völlig gegensätzlich. Wohl niemand würde auf die Idee kommen sie auf einer Hochzeit an einen Tisch zu setzen. Dann folgt ein 12 Staffeln und 279 Folgen andauernder Prozess der Reifung. Mit allen Höhen, Tiefen, Probleme, Kriesen, Veränderungen und Missverständnissen. Jede einzelne der Figuren durchläuft eine echte Entwicklung. Viele entdecken Möglichkeiten die sie nie geplant hatten, andere kommen ans Ziel ihrer fast unmöglichen Träume. Fast wie im echten Leben? Beinahe. (siehe auch)
Die letzte Folge zeigt ein weiteres Mal die Gegensätze der Charaktere, die unterschiedlichen Prioritäten, die verschiedene Wahrnehmung von freudigen Ereignissen. Den unvermeidlichen Bruch über die Enttäuschung die solche Unterschiede bereiten. Und dann die ebenso unvermeidliche Zusammengehörigkeit, und die Erkenntnis, das man sich entwickelt hat.
Was lernen wir daraus?
Das der schrullige Möchtegern-Weiberhelden-Macho am Ende als erster heiratet und zwar eine Frau die das Sagen hat? Das der von der Mutter eingeschüchterte am Ende doch mit der hübschen Nachbarin zusammen lebt die er selber als über seinem Niveau betrachtet? Das der größte Nerd und augenscheinlich inkompatibelste Menschenhasser am Ende doch eine Frau findet die ihn versteht?
Das man nie weiß wie die Dinge sich entwickeln. Das auch die Dinge möglich sind die man selbst oder andere nicht für möglich halten. Das geplatzte Träume Raum für neues bieten. Das man sich am Ende so nehmen muss wie man ist. Das Leben eben einfach passiert. Das man immer das beste draus machen muss. Das eigentlich doch alles irgendwie gut ist, egal wie.
Das alles ein Ende hat!
Und das es nach jedem Ende weiter geht … (siehe auch)
Wer den Anfang noch einmal sehen möchte: Die erste Folge auf Amazon Prime
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Big_Bang_Theory
http://www.filmstarts.de/nachrichten/18528531.html