Das ist heute genau 50 Jahre her, 16.11.1974. Da haben wir schon einen Anruf nach draußen gewagt. Die Botschaft wurde an einen Kugelsternhaufen gesendet der 25.000 Lichtjahre entfernt ist. Reichlich Zeit für den Hin- und Rückweg einer Nachricht. Falls eine Antwort kommt. Warum macht man sich die Mühe?
Warum also?
Faszinierend ist der Gedanke auf jeden Fall. Sind wir allein? Gibt es anderes Leben? Sind wir ein Zufall der so zufällig ist das er bei all den vielen Sternen nur einmal vorkommt? Kann ja eigentlich nicht sein. Somit entspricht es der ganz normalen Neugier danach zu suchen. Man denke nur an die Möglichkeiten!
Sachlich betrachtet gibt es natürlich mehr als genug Gründe nichts zu finden. Selbst wenn es in unserer unmittelbaren Nachbarschaft Leben gegeben hätte (oder gäbe) ist die schiere Zeitspanne schon vernichtend. Wenn man nur die Zeit berechnet die wir Menschen in der Lage sind unsere Erkenntnisse aufzuschreiben und strukturiert zu verarbeiten. Sagen wir ein paar tausend Jahre. Irgend etwas mit vier Stellen. Warum es da nicht so genau drauf ankommt? Weil die Relation vernichtend ist. Schon im Vergleich zu dem Alter der Erde ist die Zeit unserer Existenz ein Wimpernschlag.
Im kosmischen Vergleich mit anderen Sonnensystemen werden die Zeitspannen noch irrsinniger. Von den Laufzeiten der Signale ganz zu schweigen. 25.000 Jahre braucht allein das Licht zu uns. Das war wir heute sehen ist der Zustand zu einer Zeit als die Menschen zu solchen Beobachtungen noch gar nicht in der Lage waren. Ein Signal mit Lichtgeschwindigkeit hin und wieder zurück, das sind 50.000 Jahre. Im Jahr 1974 abgeschickt würde man, im optimalen Fall, im Jahr 501974 eine Antwort bekommen. Wer weiß ob es hier dann noch Menschen gibt die zuhören?
Also?
Trotzdem ist der Gedanke faszinierend und treibt uns zu Leistungen. Und das ist gut so! Weil es unseren Horizont erweitert.
Genau diese Geschichten sind es die uns überlegen lassen wie die Dinge jenseits unseres Horizonts aussehen. Wo könnte es Leben geben? Wie kann man Kontakt aufnehmen? Welche Form der Signale wird man verwenden? Wie könnte eine Botschaft aussehen? Wie weit muss eine Zivilisation sich entwickeln um überhaupt Kontakt zu ermöglichen?
All diese Gedanken sorgen dafür das wir uns überlegen wie ein „außen“ und der Blick von dort auf uns aussehen könnte. Eine gute Form der Reflektion und eine hervorragender Antrieb sich neue Lösungen zu überlegen. Wie haben wir uns entwickelt? Wie werden wir uns weiter entwickeln? Wie müssen wir uns entwickeln damit ein Kontakt mit anderen Zivilisationen überhaupt wahrscheinlich wird?
Am Ende sind diese Botschaften also vielleicht nur ein Traum. Der Traum davon selbst irgendwann den Punkt zu erreichen. Den Punkt an dem wir eine Zivilisation sind die eine Kontaktaufnahme registrieren und beantworten könnte. Vielleicht werden wir ja irgendwann „die anderen“. Wer weiß?
Und wer weiß was wir auf dem Weg dahin noch alles entwickeln …
https://de.wikipedia.org/wiki/Arecibo-Botschaft
Vor 50 Jahren: Arecibo-Teleskop versendet Botschaft an mögliche Außerirdische
Zahlen, bitte! 1679 Bit und noch keine Antwort – Die Arecibo-Botschaft
Nachruf auf ein unersetzliches Teleskop: ¡Adiós, Arecibo!
Untersuchungsbericht: Deshalb stürzte das Arecibo-Radioteleskop ein