Darf man über Geheimdienste berichten?

In den britischen Medien wurde eine kleine Hetzkampagne gegen den Guardian und Snowden gestartet (fefe, heise). Ein Zitat aus dem Heise-Artikel:

Der Chef des britischen Inlandsgeheimdienstes hat es als Geschenk an die Terroristen bezeichnet, wenn die Reichweite und die Grenzen des Auslandsgeheimdienstes GCHQ öffentlich werden. Ohne dass Andrew Parker die Zeitung in seiner Rede direkt nannte, ist das eine drastische Kritik an den Veröffentlichungen des Guardian auf Basis der Dokumente von Edward Snowden. Einige britische Zeitungen haben diesen Vorwurf an die eigene Konkurrenz fast unkommentiert übernommen, so etwa der Independent. und die Daily Mail.

Die Daily Mail schrieb unter anderem:

But security officials are adamant there was no public interest in publishing top-secret information which details the precise methods used by agents to track terrorist plots.

One Government official said that, in effect, The Guardian had helped to produce a ‘handbook’ for terrorists.

dailymail

He said there were several thousand Islamist extremists living in the UK who ‘see the British people as a legitimate target’.

dailymail

Kein öffentliches Interesse also, und den Terroristen geholfen. Nun, damit steht insbesondere die Frage im Raum, ob man über solche Dinge überhaupt berichten darf, oder ob man damit automatisch ein böser Staatsfeind ist, wie es hier dargestellt wird (zur Erklärung: in den USA kann man für die Unterstützung von Terroristen mit Gefängnisstrafe rechnen, das ist also kein ganz belangloser Vorwurf an dieser Stelle).

Der Guardian hat darauf reagiert. Sehr gelassen, und sehr schön. Er hat eine ganze Reihe von Vertretern der Presselandschaft (Redakteure u.ä.) um Kommentare gebeten, und die veröffentlicht (guardian). Da kann man mal ein paar persönliche Worte zu der oben genannten Frage lesen, von den Menschen, die ja sonst durchaus (mit)bestimmen was in der Zeitung landet.


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