Der überwachte Überwacher

In der Schweiz haben ein paar Journalisten den Spieß umgedreht. Sie haben den Chef des Schweizer Geheimdienstes überwacht. Ziel war es, zu sehen wie viele Informationen sie sammeln können, ohne das die Zielperson etwas bemerkt. (heise)

WOZ

Die ganze Story der Informationsgewinnung wurde von den Beteiligten in einem erzählerischen Artikel Veröffentlicht. (woz)

Die Informationen, die sie gesammelt haben, haben sie auf einer Webseite zusammengetragen. Die Webseite erweckt dabei den Eindruck, als würde sie von der Zielperson persönlich geführt werden.

http://www.markusseiler.ch/

Markus Seiler

Charmantes Detail am Rande: Man hat der Zielperson anscheinend in einem Video das Angebot unterbreitet, die gesamte Auflage der Zeitung zu kaufen, um seine Daten weiterhin geheim zu halten. Der Preis soll bei 96.000 Franken (~78.500 Euro) liegen.

Ich finde das großartig. Ich hatte mir schon die ganze Zeit gewünscht, das sich mal jemand ein paar von den Leuten vorknöpft, die uns immer erzählen, man hätte ja nichts zu verbergen.

Das ganze erinnert mich auch an die Geschichte von Blizzard damals, die da meinten, es wäre völlig ungefährlich seine Real-Daten zu veröffentlichen. Die Fans waren massiv dagegen, Blizzard blieb dabei. Der Community-Manager wollte mit gutem Beispiel voran gehen und machte es vor. Doch damit gab er den Fans nur die einmalige Gelegenheit zu beweisen wie falsch Blizzard lag. Die Fans zeigten in kürzester Zeit, was man mit den veröffentlichten Daten alles herausfinden kann. Der Manager löschte daraufhin seinen Twitter-Account uns sperrte seine Telefonnummer. So ungefährlich war das.

Gamona: Bashiok erstes Opfer der Real-ID

Innerhalb weniger Minuten kannte man nahezu alle wichtigen Stationen seines Lebens, seine Telefonnummer, Adresse, Alter, Vorlieben, etc. Und selbst den Namen seiner Frau, die Mitbewohner in seinem Haus sowie die Schule seiner Kinder konnten ausfindig gemacht werden. Hinzu kommt, dass einige User Bilder seines Wohnhauses veröffentlichten – Googles Street View sei Dank. Das zeigt natürlich, dass die Real ID durchaus fragwürdig ist.

PCGames: wütende Fans sammeln Bashioks Daten

Und dabei wollte Bashiok doch eigentlich nur demonstrieren, dass es völlig harmlos ist, mit echtem Namen in den Foren zu schreiben…