Prism today

Auch mit dem Thema Prism geht es weiter:

Der BND und der Verfassungsschutz arbeiten nun doch schon recht lange mit den amerikanischen Programmen, der Punkt ist nun auch relativ offiziell, sagt der Spiegel (auch hier), und wenn die Zeiträume stimmen dann können sich mehrere Regierungen der letzten Amtsperioden den Schuh anziehen.

Warum unsere derzeitige Regierung überhaupt noch im Amt ist, scheint mittlerweile eine berechtigte Frage zu sein. Selbst Michael Hayden (war mal CIA und war mal NSA) macht sich mittlerweile über die angebliche Ahnungslosigkeit unserer Regierung nur noch lustig. So soll er gesagt haben:

Ich bin da mal sehr respektlos, okay? Das ist wie in dieser Filmszene aus „Casablanca“, in der Polizeichef Renault informiert wird, dass in Rick’s Café Glücksspiel stattfindet.

Das Zitat findet sich mittlerweile an so vielen Stellen (hier, hier, hier, hier, hier, hier, …), das es vermutlich zur Aussage des Jahres wird. Hat er ja auch schön gesagt, der Hayden.

In der Zwischenzeit werden die Mandate der NSA verlängert (steht auch hier, hier und hier), und von unserer Seite passiert nach wie vor nichts.

Wobei man das mit dem „nichts“ nicht so einfach sagen kann. Immerhin redet man. Diesmal redet man grad davon, das Safe-Harbor-Abkommen doch lieber noch mal prüfen zu wollen. Ja, das ist doch mal ein schöner Gedanke, etwas das man eh nie hätte tun dürfen jetzt doch noch mal zu überprüfen. Hat sich mal jemand mit diesem Safe-Harbor auseinandergesetzt? Der Name klingt ja erst mal schön, sicherer Hafen. Ist auf jeden Fall besser als der Titel „Den Gesetzen nach dürften wir dieses und jenes eigentlich nicht tun, aber wir wollen das unbedingt, und jetzt machen wir einen Vertrag das wir es eben einfach doch dürfen„-Abkommen. Und ist auch viel kürzer.

Dafür soll Bradley Manning jetzt den Sean-McBride-Preis erhalten, für seine Anstrengungen „Kriegsverbrechen des US-Militärs aufzudecken“. Leider wird er den vermutlich nicht in Empfang nehmen können, weil die USA ihn Lebenslang einsperren wollen. Logisch. Er hat ja auch ihre Kriegsverbrechen aufgedeckt. Das macht man ja auch nicht.

Oh, noch was nettes am Rande, Fefe hat noch eine Schote aus den Niederlande. Angeblich hat man dort doppelt so viele Telefonanschlüße abgehört, wie man überhaupt Einwohner hat. Und rund vier mal so viele Verkehrsdatensätze. Geht doch gar nicht, könnte man meinen, aber das ist halt Statistik. Es kann durchaus sein das jeder Telefonanschluß zwei mal abgehört wurde. Oder die Hälfte aller Anschlüße vier mal. Oder wie auch immer, ist jedenfalls eine Menge. Die müssen viele Verbrecher haben in den Niederlanden. Hoffentlich haben die genug Gefängnisse.

Und für alle Android-Liebhaber bezüglich des vorgestern angeschnittenen Themas: Google reagiert auf seine eigene Schwachstelle, und versucht sich auch noch ein bisschen raus zu reden. Ein bisschen schwach. Eher so für Leute mit Kneifzangen-Hosen oder so. Meine Meinung. Aber egal wie gut oder schlecht, Ausrede bleibt Ausrede, und eure W-LAN-Passwörter wandern immernoch im Klartext über den Äther, das finden die auch ok und wollen das so lassen, das nur mal am Rande.


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